Diese Frage stellen wir uns bereits, wenn wir auf Kinderbeinen stehen. Wir bekommen verschiedene Eigenschaften zugeschrieben, wie wir sind: eher laut, eher leise, kreativ, aufmüpfig, gut in Mathe oder Deutsch verschiedene Eigenschaften, die uns von anderen unterscheiden.
Wenn wir älter werden, vorallem im Jugendalter, ist eine zentrale Aufgabe sich damit auseinanderzusetzen: Wer bin ich? Was macht mich aus? Wo möchte ich hin im Leben? Was kann ich gut? Was sind Dinge, die ich gerne mache? Was sind Dinge die ich nicht gerne tue? Oder welche Werte sind mir wichtig?
Die Antworten, die wir dann finden sind nicht mehr die gleichen wie die, als wir Kinder waren; und auch später im Leben verändern sie sich ständig. Und zwar weil, wir verschiedene Dinge erleben: Beziehungen, Herausforderungen und wie wir sie bewältigen und das prägt wiederum unser Bild davon wer wir sind.

Früher dachte man, dass ein Mensch ist, wie er geboren wurde. Später hat man gemerkt, dass unser Bild sich verändert davon wer wir sind. Das verändert sich unser ganzes Leben lang. Wir können unser ganzes Leben lang lernen. Und damit hat man natürlich auch die Möglichkeit entdeckt, dass man das Selbstbild mitgestalten kann. Indem wir mitgestalten, was für Erlebnisse wir im Leben haben. In dem wir zum Beispiel aussuchen, was für Beziehungen wir eingehen, was für Herausforderungen wir uns stellen oder auch nicht. Dadurch machen wir unterschiedliche Erfahrungen.
Beispiel: Tanzen.
Ich habe mein ganzes Leben gesagt, „ich bin zu angespannt“, „ich kann nicht tanzen“. Dadurch habe ich es gar nie probiert. Wegen meiner Überzeugung „ich kann nicht tanzen“, habe ich die Entscheidung getroffen, „ich möchte nicht tanzen, weil ich mich nicht blamieren möchte“. Mit dieser Entscheidung habe ich mir die Möglichkeit genommen, das Erlebnis zu machen, dass ich es lustig und befreiend finden könnte zu tanzen. Da heisst, ich habe mich dort nicht herausgefordert. Bis zu dem Zeitpunkt, in dem ich mich entschieden habe, dass ich es trotzdem probieren möchte, obschon ich mich hätte blamieren können. Und mit dieser Entscheidung habe ich mir wiederum die Möglichkeit gegeben, die Erfahrung zu machen, dass ich es kann. Das heisst, die Überzeugung, dass ich nicht tanzen kann hat sich verändert. Dadurch, dass ich mich herausgefordert und etwas neues ausprobiert habe (das mir nicht gefährlich werden konnte). So konnte ich die Erfahrung machen, dass es geht.

Unsere Erlebnisse beziehungsweise unsere Entscheidungen bilden das Fundament unseres Bildes, wer wir sind. Wir sind nicht die Situationen, die wir früher erlebt haben. Wichtiger sind die Entscheidungen die wir immer im Jetzt treffen. Oft kann es auch sehr wichtig sein, sich darüber Gedanken zu machen, wo wir hinwollen und dass wir auch bei unseren Potentialen und Stärken hinschauen.
Wer bin ich? Ich bin die Gestalterin meines Lebens.